Ameiseneier, Ameisenpuppen und Politik

Ich habe recherchiert zu einem guten und billigen Insektenfutter für Afrikanische Prachtfinken, und unterhielt mich auf Ameisenwiki.de mit Herrn A. Buschinger darüber.

Meine Idee war, ein Ameisenvolk zu finden, welches sich in einem Terrarium züchten läßt und genug Ameiseneier, bzw. es sind genauer gesagt die Puppen, produziert, um sie absammeln zu können. Hier ergeben sich gleich zwei Probleme. Erstens produziert kein Volk bei 12.000 Arten so viele Eier dass man diese nebenbei schadlos abernten könnte. Zweitens besteht gerade bei exotischen Völkern eine hohe Gefahr des Ausbruchs in die Wohnung sowie die Gefahr der Verseuchung mit fremdem Ungeziefer wie Milben und Bakterien.

Die Zucht von Ameiseneiern ist nicht möglich!! Alle im Handel erhältlichen Ameiseneier sind aus der Natur geplündert!!

Und nun das Überraschende: Vom Nährwert her sind Ameiseneier nicht besser als andere Insektenpuppen.
Die Ameisen“eier“ sind von einem unverdaulichen Seidenkokon umgeben, in dem sich oft bereits schlupfreife Ameisen befinden, samt allem Chitin. Die Ameisenpuppen verwendet man traditionell, aber nach Herrn Buschinger nur deshalb, weil sie ohne große Mühe in scheinbar standardisierter Qualität erhältlich sind („scheinbar“ deshalb, weil je nach Vorbehandlung, Trocknen, Gefrieren, unsachgemäße Lagerung usw., doch erhebliche Unterschiede zu beobachten sind, bis hin zu Fäulnis, Schimmel und Milbenbefall).

Wenn es generell nur um hochwertiges Insektenfutter geht, ist vielleicht mal an
Fliegenpuppen zu denken:
http://www.echsen-shop.de/Food/Live-Food/Schmeissfliegenmaden-Puppen-50ml-fly-larvae::17.html
Auch Angel-Shops bieten solche Maden an, die sich bald verpuppen. Sie sind nicht allzu teuer. Bei Fliegenpuppen (Fliegentönnchen) besteht die äußere, harte Hülle aus der verfestigten letzten Larvenhaut, also auch Chitin. Unter leichtem Druck platzen sie. Mechanisch und auch vom Nährwert her dürfte da nicht viel Unterschied bestehen.
Fliegen lassen sich züchten (durch den Händler bzw. spezialisierte Betriebe). In dem o.g. Angebot ist auch von Maden die Rede: Das sind kurz vor der Verpuppung stehende Larven, die auch nicht mehr in stinkendem Substrat gehalten werden müssen.

Das ist eine sehr gute Alternative zu den aus der Natur entnommenen Ameisenpuppen!

Eine weitere Alternative (wenngleich nicht im Handel) sind Drohnenpuppen aus der Imkerei. Über einen Imkerverein kommt man da im Sommer durchaus heran; die Drohnenwaben werden ohnehin regelmäßig herausgeschnitten, die Puppen werden gerne an allerlei Heimtiere verfüttert, sogar an Ameisen!

Teilen Sie Ihrem Händler mit, das Ameiseneier asozial und naturschädigend sind und schreiben Sie an Futterhersteller, dass sie bitte ihr Futter als frei von Ameisenpuppen“ deklarieren!!


Verschicken Sie diese Seite an Betroffene, als Brief, als Email oder als Link! Oder auch als PDF.

Rik Aulfes




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